UWG Treffen mit der Interessengemeinschaft Johann-Sebastian-Bach Straße/Engelgarten am 21.9.2021

Am 21.9.2021 traf sich die UWG-Melle mit den Anwohnern rund um das Baugrundstück Johann-Sebastian-Bach Straße in Melle-Mitte.
Dieses ca. 1500qm große, seit Jahrzehnten brachliegende Grundstück hat sich nach und nach zu einer grünen Oase mitten in Melle verwandelt. Verschiedene Bäume und Pflanzen sowie Fledermäuse und mehr als 40 Vogelarten, wie ein Vogelkundler zählte, haben sich dort im Laufe der Zeit angesiedelt.
Auf dem Grundstück will jetzt ein Privatinvestor ein 11-Parteien Haus errichten, samt 11 PKW Stellplätzen.
Da der Bebauungsplan für die Fläche aus den 1970er Jahren stammt, gibt es nur wenige Auflagen hinsichtlich Ökologie und Artenschutz.
Die Anwohner fürchten nun diverse Probleme, die durch diesen Neubau entstehen.
- Verlust der ökologischen Vielfalt.
Die Fläche hat sich in 50 Jahren Brache von einer Baunische zu einem vielfältigen Biotop gewandelt, das nun fast gänzlich zerstört werden soll.
Gefordert wird ein bestmöglicher Erhalt von Teilen dieses Biotops, insbesondere der über 50 Jahre gewachsenen Ökosysteme, wie Hecken und Bäume am Rande des Grundstücks. - Flächenversiegelung möglichst gering halten.
1500qm Naturboden mitten im Wohngebiet waren auch über Jahrzehnte eine nützliche Fläche, um bei Starkregen auftretendes Oberflächenwasser zu sammeln und versickern zu lassen.
Durch eine Versiegelung der Flächen infolge der Bebauung schrumpfen diese Versickerungsflächen und das so entstehende Oberflächenwasser wird zusätzlich die Anliegergrundstücke belasten.
Gefordert wird ein nachhaltiges Konzept für eine möglichst geringe Flächenversiegelung, damit Regenwasser weiterhin ungehindert im Erdboden versickern kann. - Überflutungsgefahr bei Starkregen
Die durch die Bebauung entstehende Flächenversiegelung wird große Mengen an Oberflächenwasser entstehen lassen, das nicht mehr versickern kann, sondern über Zwischenlösungen in das Abwassersystem geleitet werden muss, um die Anwohner Richtung Riemsloher Straße und Engelgarten vor Schäden durch Überflutungen zu bewahren.
Gefordert wird ein nachhaltiges Entwässerungskonzept, das die Anlieger vor Überflutungen durch Starkregen schützt.

Die Stadt Melle als Genehmigungsbehörde und Vertretung der Bürger wird an dieser Stelle sicherlich bemüht sein zum Wohle der Bürger und vor allem der Anlieger im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu handeln. Denn der vor 50 Jahren gefasste Bebauungsplan, der unter völlig anderen Richtlinien und Grundlagen Städtebaulicher Planung entschieden wurde, die heute nicht mehr zeitgemäß sind, ist erstmal so hinzunehmen.
Es bleibt also nur der Blick nach vorn um solche Situationen künftig zu vermeiden, auch alte Bebauungspläne schnellstmöglich zu prüfen und anzupassen.
Dennoch ist es den Anliegern und der UWG sehr wichtig, dass die die schon jetzt prekäre Entwässerungssituation und der Schaden an der ökologischen Vielfalt, unabhängig vom Bauvorhaben, geprüft und entschärft wird. Nicht nur um sich den Auswirkungen der klimatischen Veränderungen anzupassen, sondern auch um möglichen Zündstoff zwischen alten und neuen Nachbarn zu entschärfen und für ein friedliches Miteinander zu sorgen.




