pm/awe Melle. Mit Interesse verfolgten zahlreiche Zuhörer beim offenen Abend der UWG den Erläuterungen von Kay Wittefeld aus Eicken-Bruche zum Thema Hochwasser und zu dem geplanten Baugebiet „In der langen Marsch II“.
Die Anwohner zeigten sich erfreut, dass auf Druck aus der Bevölkerung eine Entscheidung zur Umsetzung der Planungen zunächst vertagt wurde: „Dies allein wird aber nicht reichen, um den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit zu vermitteln“, bekräftige Kay Wittefeld die grundsätzlichen Bedenken der Anwohner. „Wir haben nichts gegen ein neues Baugebiet, sehen aber, dass die Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser bislang definitiv nicht ausreichen oder unserer Meinung nach auch nicht optimal geplant sind. Weitere versiegelte Flächen zu planen in einem Gebiet, wo jetzt schon immer wieder Hochwasser-Probleme zu beklagen sind, geht gar nicht. Da müssen zuerst einmal Maßnahmen zur Abwehr jetziger Überflutungen greifen,“ bekräftigte Wittefeld in einer Pressemitteilung.
Falk Landmeyer als Sprecher der UWG forderte, zunächst detaillierte Maßnahmen zum Hochwasserschutz umzusetzen und auf Wirksamkeit zu prüfen, bevor die Planungen für das neue Baugebiet weiter verfolgt oder gar entschieden werden: „Hier sind sinnvolle Maßnahmen im Interesse der Anwohner zu treffen“, fordert er den Stadtrat zu nachhaltigen Entscheidungen auf.
„Wir müssen dringend grundsätzlich umdenken bei der Planung für Baugebiete insgesamt. Wasserprobleme entstehen durch immer stärker verdichtete Flächen in der Landwirtschaft und zusätzlich durch versiegelte Flächen durch Bebauung“, betonte Stadtratsmitglied Ursula Thöle-Ehlhardt: „Planungen müssen sich viel stärker an den geologischen Gegebenheiten der Landschaft orientieren. Gegen natürlichen Wasserablauf zu planen, kann nicht funktionieren. Wasser ist auf Dauer nicht künstlich zu leiten, es wird sich seinen natürlichen Weg suchen. Wasser muss die Grundlage von Planung sein – und könnte sogar als Gestaltungselement für Wohnbau-Entwicklung genutzt werden in Form von integrierten ökologischen Ausgleichsflächen.“ – „Im Interesse der Anwohner entscheiden“
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